Ich möchte das unbedingt noch einmal so spüren Ich möchte das unbedingt noch einmal so spüren Ich möchte das unbedingt noch einmal so spüren
 

Ich möchte das unbedingt noch einmal so spüren

30.07.2019

Red Bull Salzburg-Routinier Zlatko Junuzovic spricht vor dem Erstrunden-Kracher gegen Rapid Wien über die Mission Titelverteidigung, alte Kumpels, das Kräftemessen mit Chelsea und dem weißen Ballett von Real Madrid, sowie dem Salzburger Umbruch und Neustart unter Neo-Trainer Jesse Marsch.

© fcrbs / gepa pictures
Nach 60 Tagen Sommerpause rollt in der Bundesliga ab 26. Juli wieder die Kugel. Auf welchen Bereichen lagen in der relativ kurzen Vorbereitung die Schwerpunkte, ist dein Akku bei 100 Prozent?
Die Schwerpunkte waren einerseits das System und die Philosophie des neuen Trainers, sowie die Abläufe - offensiv wie defensiv - einzustudieren und uns als Mannschaft zu finden. Pressing und Gegenpressing waren ebenso Thema wie Standards, zudem haben wir intensiv an der Kommunikation gearbeitet und den generellen Fokus geschärft. Wir sind aufgrund der kurzen Vorbereitung noch nicht ganz dort wo wir sein wollen, aber jedenfalls auf einem sehr guten Weg.

Lainer, Schlager, Wolf und Co. - einige Publikumslieblinge und Stammspieler haben den Klub verlassen. Welchen neuen Input bringen die Neuen wie Rasmus Kristensen und Heimkehrer Hee-Chan Hwang ins Team ein?
Wir haben sicherlich Qualität verloren, auch von der menschlichen Seite her. Es waren super Charaktere dabei, Spieler, mit denen du dich auch privat gut verstanden hast und am und außerhalb des Platzes viel Spaß haben konntest. Klar ist es schade, dass sie weggegangen sind, aber sie wollen den nächsten Schritt machen, dafür muss man Verständnis haben. Die Jungs haben ihre Leistungen von Anfang bis zum Ende zu hundert Prozent gebracht und sich diesen Schritt auch absolut verdient. Damit sind wir zwangsläufig neu aufgestellt, einige Leihspieler sind zurück, mit Rasmus haben wir zudem einen bulligen neuen Spieler in unseren Reihen, der einiges an Qualität mitnimmt und schon sehr engagiert ist. Generell haben wir eine sehr junge Mannschaft, die sicherlich noch etwas Zeit braucht. Aber man sieht die Qualität. Von dem her bin ich sehr positiv gestimmt, dass es in eine gute Richtung gehen wird.
© Agentur LOOP New Media GmbH
Mit Jesse Marsch coacht erstmals ein Amerikaner in der Österreichischen Bundesliga. Was macht der US-Boy, der dank seiner Arbeit in New York und Leipzig die Red-Bull-Philosophie verinnerlicht hat, anders als Erfolgscoach Marco Rose?
Trainer kann und sollte man nicht vergleichen, das habe ich nie gemacht. Jesse Marsch ist ein sehr sympathischer, kommunikativer Typ und akribischer Arbeiter, die Harmonie zwischen ihm und der Mannschaft passt super. Man merkt in jeder Sekunde, dass er alles unternimmt, damit wir uns verbessern und seine Philosophie verinnerlichen. Man darf aber jetzt nicht sofort Wunderdinge von ihm oder der Mannschaft erwarten. Wenn es hier und da nicht gleich so funktioniert, wie wir uns das vorstellen, braucht es sicherlich Geduld, aber wie gesagt, ich bin davon überzeugt, dass es in die richtige Richtung geht.

Mit Chelsea (31.7.) und Real Madrid (7.8.) als Testgegner lässt es der FC Red Bull Salzburg im Sommer ordentlich krachen. Sind das genau die Kaliber, die euch für die Premiere in der Champions League fit machen sollen?
Für einen Verein aus Österreich sind es sicherlich ganz spezielle Testspiele. Red Bull Salzburg hat sich in der Vergangenheit einen sehr guten Ruf erarbeitet, damit ist es für beide Seiten eine interessante Herausforderung. Klar könnten wir in der Champions League auch auf solche Kaliber treffen, von dem her wird es für uns eine wichtige Erfahrung, speziell für die Jungen. Die Spiele werden hoffentlich ausverkauft sein, die Stimmung wird fantastisch. Wir messen uns mit Weltklasse-Spielern und richtig großen Namen, von solchen Begegnungen träumst du als Fußballer.

Austria und Rapid haben in der Vorbereitung neue Spielsysteme einstudiert, wollen so den siebenten Salzburger Titel in Folge verhindern. Mit welcher Taktik zieht Red Bull Salzburg nach dem Umbau in die „Schlacht“ und welche Mitkonkurrenten werden euch das Leben am schwersten machen?
Wir schauen nicht auf die Konkurrenz, wir schauen auf uns, wollen konzentriert und fokussiert auftreten, immer am Sprung sein, den Ball in jeder Sekunde erkämpfen, nach vorne spielen und Tore machen. Dafür braucht es auch eine gewisse Mentalität und Entschlossenheit und das probieren wir unabhängig vom Gegner in jedem Spiel auf den Platz zu bringen.

Mit Meistertitel plus Cupsieg hast du gleich in deinem ersten Jahr in Salzburg die ersten Titel deiner Karriere eingeheimst. Mit welchen Erwartungen gehst du als 31-jähriger „Frischling“ in deine erste Champions-League-Saison?
Der Meistertitel und Cup-Sieg waren natürlich eine überragende Geschichte, es war generell ein fantastisches Jahr. Die Atmosphäre, das Miteinander, die Stimmung, es war richtig geil in dieser Mannschaft zu spielen. Das erste Jahr hätte ich mir nicht besser ausmalen können, das ist auch die Motivation für diese Saison. Das Ziel ist wieder Titel zu holen, denn ich möchte das unbedingt noch einmal erleben und spüren. Die Anspannung und Emotion, aber auch die Erleichterung und Freude, wenn es gelingt. Und natürlich freue ich mich auch besonders die Hymne in der Champions League zu hören und auf die Chance, in der Königsklasse aufzeigen zu können.
© FC Red Bull Salzburg
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